Cashflow verstehen und erfolgreich managen

Cashflow ist eine der zentralen Kennzahlen, um den finanziellen Gesundheitszustand eines Unternehmens zu beurteilen. Doch was genau bedeutet Cashflow, wie wird er berechnet, und wie kann man ihn effektiv managen? Dieser Blogbeitrag gibt Antworten auf diese Fragen und liefert wertvolle Tipps, um das Cashflow-Management in Ihrem Unternehmen zu optimieren.

(Lesedauer: 4 Minuten)

Was bedeutet Cashflow in einem Unternehmen?

Der Begriff „Cashflow“ beschreibt den Nettozufluss an liquiden Mitteln in einem Unternehmen über einen bestimmten Zeitraum. Einfach gesagt handelt es sich um die Differenz zwischen den Einzahlungen (z. B. aus dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen) und den Auszahlungen (z. B. für Gehälter, Materialkosten oder Miete).

Der Cashflow sagt aus, wie liquide ein Unternehmen ist und wie gut es in der Lage ist, laufende Betriebskosten zu decken, Investitionen zu tätigen oder Schulden zu tilgen. Deshalb ist er ein entscheidender Indikator für die finanzielle Stabilität und Effizienz eines Unternehmens.

Es wird häufig zwischen drei Arten des Cashflows unterschieden:

  • Operativer Cashflow: Erlöse und Ausgaben, die mit der normalen Geschäftstätigkeit in Verbindung stehen.
  • Investitions-Cashflow: Mittelzuflüsse und -abflüsse durch Investitionen, wie z. B. der Kauf von Anlagen oder Maschinen.
  • Finanzierungs-Cashflow: Mittelzuflüsse und -abflüsse aus Finanzierungsaktivitäten wie z. B. Kreditaufnahmen oder Dividendenzahlungen.

Wie wird der Cashflow berechnet?

Die Berechnung des Cashflows erfolgt häufig auf zwei Arten: der direkten und der indirekten Methode. Beide Ansätze haben ihre Vorzüge, und die Wahl der Methode ist von Ihrer Zielsetzung und Buchführung abhängig.

1. Direkte Methode

Bei der direkten Methode wird der Cashflow ermittelt, indem die Zahlungsströme (Einzahlungen und Auszahlungen) direkt zusammengestellt werden. Dazu gehören:

  • Einnahmen aus Verkäufen,
  • Ausgaben für Waren und Dienstleistungen,
  • Gehälter und andere regelmäßige Betriebskosten.

Formel bei der direkten Methode: Cashflow = Einzahlungen – Auszahlungen

Die direkte Methode bietet den Vorteil, dass die tatsächlichen Zahlungsströme sichtbar gemacht werden, was besonders für Managemententscheidungen hilfreich ist. Jedoch ist sie manchmal aufwendiger, da eine präzise Erfassung aller Ein- und Auszahlungen notwendig ist.

2. Indirekte Methode

Die indirekte Methode nimmt als Ausgangspunkt den Jahresüberschuss (oder Gewinn) laut Gewinn- und Verlustrechnung. Dieser Wert wird um nicht zahlungswirksame Posten wie Abschreibungen, Rückstellungen oder Veränderungen im Umlaufvermögen angepasst.

Formel bei der indirekten Methode:

Cashflow = Jahresüberschuss

  • Abschreibungen
  • Veränderung Rückstellungen

     – Veränderung Umlaufvermögen

    +/- weitere zahlungsunwirksame Posten

Diese Methode ist insbesondere für Unternehmen geeignet, die bereits eine Gewinn- und Verlustrechnung erstellen, da sie sich direkt an diesen Daten orientiert.

Cashflow-Management: So funktioniert es richtig

Ein effektives Cashflow-Management ist entscheidend, um finanzielle Engpässe zu vermeiden und Wachstumspotenziale auszuschöpfen. Doch wie kann man den Cashflow nachhaltig steuern?

1. Regelmäßige Überwachung

Das Cashflow-Management beginnt mit der regelmäßigen Überprüfung der Geldflüsse. Mit einem aufmerksamen Blick auf die Ein- und Auszahlungen lassen sich frühzeitig Liquiditätsprobleme erkennen. Softwarelösungen können helfen, die Überwachung zu automatisieren und aussagekräftige Berichte zu gestalten.

2. Umsätze vorausschauend planen

Eine Einnahmeprognose sollte stets Teil Ihrer Planung sein. Überlegen Sie, wie viel Umsatz Sie in einem bestimmten Zeitraum erwarten und stellen Sie sicher, dass erwartete Auszahlungen (z. B. Lieferantenrechnungen) gedeckt sind.

3. Ausgaben optimieren

Prüfen Sie regelmäßig Ihre Fixkosten und variablen Kosten. Gibt es Möglichkeiten, Einsparungen zu erzielen, ohne die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen zu gefährden? Vielleicht können Zahlungsziele mit Lieferanten neu verhandelt oder weniger rentable Ausgabenposten gestrichen werden.

4. Debitorenmanagement verbessern

Lange Zahlungsfristen seitens Ihrer Kunden können Ihren Cashflow negativ belasten. Setzen Sie auf klare Zahlungsziele und effiziente Rechnungsstellungen, um den Zeitraum zwischen Leistungserstellung und Zahlungseingang zu verkürzen.

5. Polster für Engpässe schaffen

Eine solide Reserve hält Ihr Unternehmen flexibel und gibt Sicherheit bei unvorhergesehenen Ausgaben. Hierbei können auch Überziehungsrahmen oder kurzfristige Kredite hilfreich sein – achten Sie jedoch darauf, diese nur gezielt einzusetzen.

6. Investitionen strategisch planen

Investitionen sollten gut durchdacht und zeitlich sinnvoll erfolgen. Überlegen Sie, ob diese notwendige Finanzmittel binden, oder ob Sie durch Leasing oder Zusammenarbeit mit Partnern flexibler bleiben können.

Fazit

Der Cashflow ist das finanzielle Rückgrat Ihres Unternehmens. Ihn zu verstehen, korrekt zu berechnen und gezielt zu steuern, ist essenziell, um langfristig erfolgreich zu sein. Mit einer klaren Strategie für das Cashflow-Management können Sie nicht nur Liquiditätsengpässe vermeiden, sondern auch neue Wachstumschancen nutzen.

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Silke Rader
Marketing