Generation Z in der Arbeitswelt

Die Generation ab 1997 ist die nächste am Arbeitsmarkt. Es sind die ersten wahren Digital Natives. Sie sind nämlich die ersten, die mit dem Smartphone in der Hand aufgewachsen sind. Schon heute wird prognostiziert, dass die Generation Z in der Arbeitswelt als „Game Changer“ auftreten könnte. Deshalb interessieren sich vor allem Unternehmen für die junge Generation.

(Lesedauer: 5 Minuten)

Die Generation Z – auch Digital Natives 2.0 oder Gen Z – ist die erste Generation, die von Kindesbeinen mit Smartphone, Laptop und frei verfügbarem Internet aufgewachsen ist. Sie kennen eine Welt ohne Vernetzung gar nicht.

Die Generation Z erlebt zudem die Auswirkungen einer immer digitalen und globaler werdenden Welt – im positiven wie im negativen Sinne. Die Gen Z erfährt die Extreme zwischen Gleichberechtigung und Toleranz (#metoo-Bewegung, Stärkung der Rechte der LGBTQ+-Community) genauso wie den zunehmenden Populismus. Zudem rückt der Klimawandel und dessen Auswirkung immer mehr in den Fokus der Gesellschaft.

Jeden Tag verarbeiten diese ein hohes Maß an digitalen Informationen und pflegen virtuelle Freundschaften gleichwertig mit „echten“ Kontakten. Eine direkte Trennung zwischen realer und virtueller Realität gibt es kaum noch. Der Generation Z stehen in Bezug auf die freie Entfaltung alle Türen offen, was gleichsam zu einer gewissen Rastlosigkeit führt. Zeitgleich herrscht eine große Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft. Auch Motivation und Loyalität gegenüber Arbeitgebern sind geringer als in den vorherigen Generationen. Weitaus wichtiger sind wieder klare Strukturen und traditionelle Werte geworden.

Ebenso suchen sie, anders als die Generationen vor ihnen, nach Feedback und Anerkennung. Sie wuchsen in einer Ära von Start-Ups und Crowdsourcing auf und haben eine hohe Zahl an Selbstständigen unter sich.

Dieser Entwicklung ist es zu schulden, dass Unternehmen ihre Bemühungen steigern müssen, ihre Arbeitskräfte zu unterstützen und zu fördern. Denn die heutige Arbeiterschaft besteht nicht nur aus fünf Generationen – und hat deshalb Anforderungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten – sondern zeigt auch immer weniger Engagement für ihre Arbeit. Die Unternehmen müssen bessere Arbeitgeber sein als jemals zuvor, um eine Balance zwischen den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter und der Verbesserung ihres Erwerbs zu erreichen, Mitarbeiter zu halten und zu motivieren.

Was erwartet die Generation Z vom Berufsleben?

Die Generation Z ist anders, und das spiegelt sich auch in ihren Erwartungen an das Berufsleben wider. Ihre Prioritäten verändern die Unternehmenskultur auf vielfältige Weise:

  • Work-Life-Balance

Die Generation Z schätzt eine klare Trennung von Arbeit und Freizeit. Sie legt großen Wert auf flexible Arbeitszeiten und Optionen für Remote Work – sie möchte arbeiten, aber nicht auf Kosten ihrer persönlichen Freizeit oder mentalen Gesundheit.

  • Sinnhaftigkeit und Werte

Beruflicher Erfolg allein zählt für diese Generation weniger als die Frage, ob die Arbeit einen Beitrag zur Gesellschaft leistet. Jobs, die sich mit sozialen, ökologischen oder ethischen Themen verbinden lassen, werden bevorzugt.

  • Stabilität und Sicherheit

Entgegen dem Ruf, besonders sprunghaft zu sein, schätzt die Generation Z Stabilität im Berufsleben. Sie sucht langfristige Perspektiven und Unternehmen, die kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten.

  • Digitale Unternehmenskultur

Als Digital Natives erwartet die Generation Z, dass Technologien nahtlos in den Arbeitsalltag integriert sind. Unternehmen ohne moderne IT-Infrastruktur oder Innovationsdrang erscheinen für sie weniger attraktiv.

  • Feedback und Kommunikation

Regelmäßiges Feedback und eine transparente Kommunikation sind für die Generation Z unerlässlich. Hierarchische Strukturen sind weniger wichtig; sie bevorzugt einen kollegialen Umgang auf Augenhöhe.

Charakterisierung der Generation Z

Die Werte und Erwartungen der Generation Z sind untrennbar mit ihrer Lebenswelt und dem Zeitgeist verbunden, in dem sie aufgewachsen ist. Hier einige prägende Eigenschaften:

  • Digital Natives

Die Generation Z kennt eine Welt ohne Internet und Smartphones nicht. Das hat ihre Kommunikationsweise, Aufmerksamkeitsspanne und Multi-Tasking-Fähigkeiten stark beeinflusst.

  • Realistisch und pragmatisch

Im Gegensatz zur optimistischen Generation Y (Millennials) ist die Gen Z realistischer. Themen wie Klimawandel, Wirtschaftskrisen und politische Unsicherheiten haben ihr Denken geprägt.

  • Selbstbestimmt und autonom

Sie wünscht sich Selbstbestimmung sowohl im Berufs- als auch im Privatleben. Traditionelle „9-to-5“-Konzepte oder rigide Strukturen wirken auf sie eher abschreckend.

  • Divers und offen

Diversität und Gleichberechtigung sind zentrale Werte der Gen Z. Mehr Vielfalt und Toleranz sind für sie eine Selbstverständlichkeit, sowohl gesellschaftlich als auch am Arbeitsplatz.

Recruitment – Tipps für die Generation Z

Seien Sie dort, wo sich auch die Generation Z tummelt. Das heißt, man soll im Sinne des Active Sourcings vor allem soziale Netzwerke wie Snapchat, Instagram oder auch (noch) Facebook nutzen, auf denen sich viele junge User finden.

Beim Mobile Recruiting sollte der Bewerbungsprozess außerdem so leicht wie möglich sein. Das Bewerbungsportal sollte daher so optimiert werden, dass man sich mit nur wenigen Klicks bewerben kann – im Idealfall bequem vom Smartphone aus.

Schnell gehen muss es auch bei der Kommunikation nach der Einreichung der Bewerbung. Die Generation Z kennt in Zeiten des Fachkräftemangels ihren Marktwert sehr genau und möchte nicht wochenlang auf eine Rückmeldung warten. Zeigen Sie den jungen Kandidaten zeitig, dass Sie sich für sie interessieren.

So führt und motiviert man die Generation Z

Eine erfolgreiche Führung der Generation Z erfordert einen Paradigmenwechsel. Klassische Führungskonzepte greifen bei dieser Generation oft nicht mehr. Hier sind bewährte Strategien:

  • Flexibilität ermöglichen

Flexibilität ist ein Schlüsselelement, um die Gen Z zu motivieren. Bieten Sie flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit zum Remote Work an. Eine Unternehmenskultur, die sich an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter anpasst, wird geschätzt.

  • Klare Werte und Ziele kommunizieren

Transparenz ist entscheidend. Die Gen Z möchte wissen, wofür ihr Unternehmen steht und wie ihr eigener Beitrag zum Erreichen der Ziele aussieht. Eine klare Unternehmensvision, gepaart mit authentischen Werten, wirkt inspirierend.

  • Mentoring statt Kontrolle

Anstatt autoritär zu führen, funktioniert ein Mentor-Ansatz besser. Die Gen Z sucht Führungskräfte, die als Unterstützer agieren, ihnen Raum zur eigenen Entfaltung geben und aktiv Rat anbieten, wenn es nötig ist.

  • Digitale Kompetenz fördern

Da diese Generation Technologie wie eine zweite Muttersprache versteht, sollten Unternehmen nicht nur mit digitalen Tools glänzen, sondern auch Weiterbildung in diesem Bereich ermöglichen. Sie möchte nicht „nur“ arbeiten, sondern auch kontinuierlich dazulernen.

  • Feedback-Kultur etablieren

Die Gen Z ist gewohnt, in Echtzeit zu kommunizieren – sei es über Social Media oder Messaging-Apps. Übertragen Sie dieses Prinzip auf den Arbeitsalltag, indem Sie regelmäßiges, konstruktives Feedback geben.

  • Sinnhaftigkeit bieten

Das Gefühl, mit ihrer Arbeit etwas zu bewirken, ist für die Gen Z essenziell. Vermitteln Sie daher, wie jede Aufgabe zum größeren Ziel des Unternehmens beiträgt.

Fazit

Die Generation Z bringt frischen Wind in die Arbeitswelt. Sie ist technologieaffin, wertorientiert und anspruchsvoll. Unternehmer, die bereit sind, sich auf moderne Arbeitsmethoden, flexible Strukturen und eine offene Kommunikation einzulassen, werden von dieser motivierten, kreativen und zuverlässigen Generation profitieren.

Silke Rader
Marketing