Gesetzliche Arbeitszeiterfassung in Österreich – Das müssen Arbeitgeber wissen

Die Arbeitszeiterfassung ist ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsrechts in Österreich und stellt sicher, dass sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber fair und transparent arbeiten. Im Folgenden werfen wir einen umfassenden Blick auf die gesetzlichen Anforderungen, die Vorteile der Arbeitszeiterfassung und praktische Tipps für die Umsetzung.

(Lesedauer: 3 Minuten)

Warum ist die Arbeitszeiterfassung wichtig?

Das Ziel der Arbeitszeiterfassung ist es, die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen und sicherzustellen, dass die gesetzlichen Arbeitszeitregelungen eingehalten werden. Dazu zählen unter anderem:

  • Die maximale Arbeitszeit pro Woche (normalerweise 40 Stunden, adaptierbar bis zu 48 Stunden mit Überstunden)
  • Regelungen zu Überstunden und deren Vergütung
  • Einhaltung von Ruhe- und Pausenzeiten

Die lückenlose Erfassung gewährleistet, dass sich Arbeitgeber an gesetzliche Vorgaben halten und schützt sie gleichzeitig vor etwaigen Streitigkeiten oder Strafen.

Was schreibt das Gesetz vor?

Gemäß dem Arbeitszeitgesetz (AZG) und dem Arbeitsruhegesetz (ARG) in Österreich ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, die Arbeitszeiten seiner Mitarbeiter zu dokumentieren. Aber was genau muss aufgezeichnet werden?

  • Beginn und Ende der täglichen Arbeitszeit (inklusive Pausen)
  • Überstunden und Zusatzarbeitszeiten, falls diese anfallen
  • Ruhezeiten, um die Arbeitsruhe entsprechend dem ARG zu garantieren

Die Dokumentation kann in Papierform oder elektronisch erfolgen, solange die Daten vollständig, korrekt und jederzeit verfügbar sind.

Die Folgen von Verstößen

Verstöße gegen die gesetzlichen Vorgaben können ernste Konsequenzen für Unternehmen haben, darunter:

  • Geldstrafen, die je nach Schwere des Vergehens mehrere tausend Euro betragen können
  • Nachzahlungen von Überstundenvergütungen, falls diese nicht korrekt dokumentiert wurden
  • Schädigung des Unternehmensrufs bei bekannt gewordenen Missständen

Eine regelmäßige Überprüfung der Arbeitszeiterfassung durch Behörden kann ebenfalls durchgeführt werden, was weitere Herausforderungen für Unternehmen bedeutet.

Vorteile der Arbeitszeiterfassung für Unternehmen

Die gesetzliche Verpflichtung zur Arbeitszeiterfassung ist nicht nur eine Belastung. Sie bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile:

  • Bessere Übersicht: Arbeitgeber erhalten einen klaren Überblick über die geleisteten Arbeitszeiten, Überstunden und die Produktivität ihrer Mitarbeiter
  • Verbesserte Mitarbeiterzufriedenheit: Wenn Arbeitszeiten klar dokumentiert und eingehalten werden, fühlen sich Mitarbeiter wertgeschätzt und fair behandelt
  • Rechtliche Absicherung: Eine korrekte Dokumentation schützt Unternehmen vor rechtlichen Problemen und bleibt bei einer behördlichen Überprüfung auf der sicheren Seite
  • Optimierung der Arbeitsabläufe: Mit Daten über Arbeitszeiten können Prozesse optimiert werden, um effizienter und kosteneffektiver zu arbeiten

Praktische Ansätze zur Arbeitszeiterfassung

  1. Papierbasierte Erfassung
    Unternehmen, die kleinere Teams haben, können einfache Stundenzettel oder Formulare nutzen, die Mitarbeiter täglich oder wöchentlich ausfüllen.
  1. Elektronische Zeiterfassung
    Moderne Technologien ermöglichen eine effiziente und sichere Erfassung von Arbeitszeiten. Mit Tools wie Zeiterfassungssoftware oder Apps können Mitarbeiter ihre Zeiten selbstständig eintragen. Diese Systeme bieten oft auch zusätzliche Funktionen wie Berichte, Analysen und Erinnerungen.
  1. Stempelsysteme
    Traditionelle Lösungen wie Stechuhren sind in vielen Unternehmen noch verbreitet und bieten eine zuverlässige Art der Zeiterfassung.

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  • Einfache und flexible Arbeitszeiterfassung und Urlaubsverwaltung
  • Erleichterte Verwaltung und optimaler Überblick
  • Prüfung der Vorgaben aus Tarifvertrag und Arbeitszeitgesetz
  • Rasche Auswertungen für Lohnabrechnung, Mitarbeiterauswertungen

Fazit

Die gesetzliche Arbeitszeiterfassung in Österreich mag zunächst wie eine bürokratische Verpflichtung wirken, stellt jedoch eine Win-Win-Situation sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer dar. Indem Unternehmen die gesetzlichen Vorgaben nicht nur einhalten, sondern sie als Chance sehen, Transparenz und Fairness zu fördern, sichern sie sich langfristigen Erfolg.

Marion Kassl
Produktspezialistin Sage 50