Ziele definieren: Was will das Unternehmen erreichen?
Unternehmen aller Größen schaffen neue Software aus bestimmten Gründen an: Es soll sich etwas entscheidend im Unternehmen oder seiner Umgebung verändern. Das könnte die Expansion auf internationale Märkte oder eine bessere Koordination von Niederlassungen sein. Solche Veränderungen können jedoch nur dann eintreten, wenn die ERP-Software für das entsprechende Szenario ausgelegt, sprich auf Ihre aktuelle und zukünftige Unternehmensstrategie abgestimmt ist. Dabei soll sie auch flexibel bleiben und nach oben oder unten skalierbar sein.
Eine detaillierte Analyse und die klare Definition von Geschäftszielen geben die Grundrichtung für die ERP-Investition vor. Diese Ziele müssen aus Ihrer Unternehmensstrategie hervorgehen.
Ein Beispiel:
Bei einer Wachstumsstrategie könnte ein Ziel darin bestehen, die Produktion zu beschleunigen. Wenn Entscheidern das bewusst ist, verstehen sie, was die neue ERP-Software leisten muss, um diese Ziele zu erreichen.
Andere Unternehmensstrategie – andere ERP-Software
Besondere Anforderungen Ihrer Branche – sei es im Großhandel, der Produktion oder im Dienstleistungsbereich – legen spezialisierte ERP-Lösungen nahe, die mit Ihrer Branchenstrategie konformgehen. Doch auch innerhalb von Branchen unterscheiden sich die ERP-Lösungen und die Anforderungen an sie im Einzelfall.
Unternehmensausrichtung: National oder international?
In die Entscheidung für eine ERP-Lösung sollten Überlegungen zu Ihrer internationalen Strategie einfließen. Bei geplanter internationaler Expansion bedarf es einer internationalen, mehrsprachigen Lösung. Diese hat länder- und währungsübergreifende Geschäftsdatenkonsolidierung in der Finanzbuchhaltung und unterstützt lokale Gesetze. So lässt sich das gesamte Unternehmen global und einheitlich überblicken.
Integration von Standorten und Niederlassungen
Plant Ihr Unternehmen zu wachsen, braucht es eine flexibel erweiterbare, skalierbare Software – idealerweise aus der Cloud. Unternehmen mit mehreren Standorten und Tochterfirmen können auf sogenannte Tier-2-ERP-Architekturen zurückgreifen. Firmen, Werke oder Filialen werden in die Gesamtlösung integriert, gleichzeitig aber deren Flexibilität im Funktionsumfang der Software bewahrt. Neben diesen leitenden strategischen Überlegungen bestimmen auch einzelne Aspekte der Unternehmensplanung wie die Kostenstellen- oder Absatzplanung die Entscheidung für das ERP-System mit.
Fazit
Langfristige Erfolge – etwa Produktivitäts- und Effizienzsteigerungen – stellen sich nur dann ein, wenn Unternehmensstrategie und ERP-Software Hand in Hand gehen. Auch mittelständische Unternehmen sollten sich daher die Zeit nehmen, einen Blick auf ihre internationale, Multi-Company-, Branchen- sowie Wachstumsstrategie zu werfen und daraus Anforderungen an ein ERP-System abzuleiten.
Janina Zaminer, übernommen von Florian Schwitzgebel