Unternehmer Lexikon
Liquidität
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Liquidität
Liquidität
Unter Liquidität versteht man die Mittel, die ein Unternehmen benötigt, um seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit und in vollem Umfang nachzukommen. Ist ein Unternehmen dazu nicht mehr fähig, droht die Insolvenz. Die Sicherstellung der Liquidität ist eines der wichtigsten Unternehmensziele.
Die Liquiditätssicherung zählt zu den wichtigsten Managementaufgaben, anderenfalls ist die Existenz des Unternehmens gefährdet. Neben der Erstellung eines Investitionsplans sowie eines Umsatz- und Kostenplans ist eine langfristige Liquiditätsplanung unverzichtbar. Sie muss auch Engpässe wie z.B. schwache Auftrags– und Ertragssituationen oder größere, unbeglichene Forderungen berücksichtigen. Zahlungsverpflichtungen bestehen zum Beispiel gegenüber Lieferanten oder Mitarbeitern oder in Haftungsfällen gegenüber Kunden.
Die Liquiditätsplanung dient der finanziellen Steuerung des Unternehmens, um u.a. eine überraschende Zahlungsunfähigkeit (Illiquidität) zu vermeiden. Bei mangelnder Liquidität muss dem Unternehmen von außen frisches Kapital zugeführt werden oder sind bestehende Liquiditätsreserven (z.B. kurzfristig liquidierbare Kreditzusagen) aufzulösen. Misslingt dies, gilt es anderweitige Vermögensgegenstände im Rahmen eines Notverkaufs unter Wert zu veräußern. In dieser Phase kommt es häufig zur Überziehung von Kreditlinien, fehlenden Ausschöpfung von Skontomöglichkeiten, verzögerten Auszahlung von Gehältern und ausbleibende Abführung der Umsatzsteuer, wodurch wiederum die Bonität fällt und die Kreditaufnahme erschwert wird. Die in Gang kommende Abwärtsspirale endet nicht selten mit der Insolvenz des Unternehmens. Mangelnde Liquidität gehört neben einer zu geringen Ausstattung mit Eigenkapital bzw. Überschuldung des Unternehmens zu den verbreitetsten Insolvenzgründen.