Unternehmer Lexikon
OECD
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OECD
Die OECD ist eine internationale Organisation, in der Staaten zusammenwirken, die sich einer demokratischen und marktwirtschaftlichen Ordnung verpflichtet fühlen. Derzeit gehören 35 Staaten der Organisation an – darunter die meisten europäischen Länder.
Das Kürzel „OECD“ steht für „Organisation for Economic Co-operation and Development„. Die Organisation wurde 1961 als Nachfolgerin der OEEC – Organisation for European Economic Co-operation – gegründet, die 1948 im Zuge des Marshall Plans ins Leben gerufen worden war. Zu den 20 Gründungsmitgliedern zählten neben den USA und Kanada de facto alle europäischen Staaten, die damals der „freien Welt“ angehörten. Später traten auch weitere außereuropäische Staaten bei, darunter Japan, Australien, Neuseeland, Chile, Mexiko und Südkorea. Im Zuge des Ostblock-Zerfalls kamen einig mittel- und osteuropäische Staaten – u.a. Polen, Tschechien, Ungarn und die baltischen Staaten – hinzu. Sitz der OECD ist Schloss La Muette in Paris.
Liberale Marktwirtschaft als Leitbild
Bei den Mitgliedern der OECD handelt es sich ganz überwiegend um entwickelte Industrieländer, einige sind ehemalige Schwellenländer. Ziel der Organisation ist eine optimale Entwicklung von Wirtschaft, Beschäftigung und Wohlstand in ihren Mitgliedsstaaten, die Förderung des Wirtschaftswachstums – auch in Entwicklungsländern – und die Intensivierung des Welthandels insgesamt. In diesem Sinne bemüht sich die OECD um eine stärkere Koordinierung der Konjunktur- und der Währungspolitik sowie der Entwicklungshilfe ihrer Mitgliedsstaaten.
Grundlage der OECD-Arbeit sind eigene Analysen und Studien (zum Beispiel die bekannten PISA-Studien), aus denen Empfehlungen und Modelle für die Lösung von Zukunftsfragen entwickelt werden. Als Leitbild dient dabei eine liberale marktwirtschaftliche Ordnung mit Wettbewerb als Motor und möglichst wenigen Handelsschranken.
Die inhaltliche Arbeit der OECD ist breit gefächert und erstreckt sich auf praktisch alle Bereiche staatlichen Handels. Die sieben Hauptthemenbereiche sind Entwicklung, Finanzen, Gesellschaft, Governance, Innovation, Nachhaltigkeit und Wirtschaft, die sich wiederum in zahlreiche Unterthemen aufgliedern. Die Facharbeit findet in rund 200 Ausschüssen und Arbeitskreisen statt, in denen jährlich ca. 40.000 Vertreter der Mitgliedsstaaten zusammenwirken.
Aufbau und Organe der OECD
Oberstes Organ der OECD ist der Rat, in dem die Mitgliedsstaaten mit Botschaftern und die EU-Kommission vertreten sind. Die laufende Arbeit organisiert das Sekretariat mit einem Generalsekretär an der Spitze, der auch den Vorsitz im Rat führt, wenn auf Botschafterebene getagt wird. Mindestens einmal jährlich tagt der Rat auf Ministerebene, vornehmlich um das Arbeitsprogramm der OECD festzulegen. Neben den Ausschüssen und Arbeitskreisen existieren eine Reihe von Sonderorganisationen unterhalb der OECD, darunter das International Transport Forum (ITF), die Internationale Energie Agentur (IEA) oder die Nuclear Energy Agency (NEA).