Unternehmer Lexikon
Risikokapital
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Risikokapital
Das Grundproblem beim Gründen eines jungen Unternehmens oder beim Aufbau eines intensiven Projekts ist oft das Geld. Man hat eine gute Geschäftsidee, kann sie aber nicht realisieren, weil das Kleingeld fehlt. Hier können Investoren helfen, die mit ihrem Geld für die nötige finanzielle Basis sorgen.
Aber in den wenigsten Fällen weiß man im voraus, ob diese Investition sich wirklich rechnen wird, weshalb aus der Kapitalspritze der Begriff Risikokapital wurde.
Was ist das Risikokapital?
Das Risikokapital gilt als Begriff sowohl bei der Investition in eine Aktiengesellschaft durch Kauf vieler Aktien des Unternehmens als auch bei einem kleinen oder mittelgroßen Unternehmen, das nicht an der Börse notiert, aber genauso Geld braucht, um seine Idee umsetzen zu können. Man bezeichnet die Investition als Risikokapital, weil der weitere Verkauf unklar ist. Ein großes Unternehmen kann binnen weniger Jahre den vierfachen Umsatz erzielen oder auf ein Viertel schrumpfen und bei einer neuen Geschäftsidee ist der Verlauf noch unklarer.
Risikoeinschätzung beim Risikokapital
Obwohl das Risiko nie restlos ausgeschlossen werden kann, kann man doch als Investor, vor allem wenn genug Erfahrung gegeben ist, einige Risiken ausschließen. Daher wird genau geprüft, um welches Unternehmen es sich handelt, wer dahinter steht, wie die Erfolgsaussichten zusammengefasst werden können und welcher Profit dabei entstehen könnte. Ein Begriff, der dabei immer wieder fällt, ist jeder vom Businessplan. Denn wer einen professionell aufgebauten Businessplan vorweisen kann, hat sich die Sache üblicherweise auch gut überlegt und wird sich am Markt durchaus halten können – auch, wenn es keine Garantie gibt.
Denn der Investor stellt sein Geld nicht zum Spaß bereit, er will damit nur eines erreichen: Möglichst viel Profit. Der Irrglaube, dass Investoren einfach persönlich an dem Projekt interessiert sind, mag wohl im Einzelfall stimmen, ist aber selten richtig. Niemand schmeißt gerne sein Geld beim Fenster hinaus und daher ist das Risikokapital wohl weiterhin mit großem Risiko behaftet, aber nur wer gut vorbereitet ist und seine Hausaufgaben gemacht hat, wird auch in den Genuss dieser Gelder für sein Projekt und/oder für seine Geschäftsidee kommen.
Crowdfunding statt großer Beträge
Es gibt aber immer einen Plan B und gerade auf dem Feld des Risikokapitals hat sich eine neue Lösung ergeben, die nun auch in Europa immer wichtiger wird. Da es vor allem kleinere Unternehmen kaum mehr schaffen, für die Gründungszeit oder für erweiternde Projekte das nötige Geld aufzutreiben, ist die Idee entstanden, mit Crowdfunding zu arbeiten. Dabei investieren private Leute, durchaus auch Leute mit viel Geld, in ein Projekt und/oder Unternehmen. Da man auch mit 100 Euro dabei sein kann, ergibt eine große Masse die Summe, die man braucht, um anfangen zu können und ist nicht von einem Großfinanzier abhängig. Risikokapital ist es trotzdem, weil das Projekt auch scheitern kann, aber jeder ist mit einer viel kleineren Summe Teil des Ganzen. Auf diese Weise werden auch soziale Projekte gefördert, die einen Großfinanzier manchmal interessieren, häufig aber kaum finanzierbar sind.