Unternehmer Lexikon
Vertikale Diversifikation
Unternehmer Lexikon
Vertikale Diversifikation
Vertikale Diversifikation
Die vertikale Diversifikation ist eine Wachstumsstrategie von Unternehmen, bei der sie ihre Geschäftsaktivitäten auf vor- oder nachgelagerte Produktionsstufen ausdehnen. Dies bedeutet, dass ein Unternehmen seine Wertschöpfungskette erweitert, indem es Aktivitäten integriert, die entweder direkte Zulieferer (Rückwärtsintegration) oder direkte Abnehmer (Vorwärtsintegration) seiner aktuellen Produkte betreffen.
Beispiele und Vorteile
Ein Beispiel für Rückwärtsintegration wäre ein Automobilhersteller, der einen Zulieferer von Autoteilen erwirbt. Damit sichert sich das Unternehmen den Zugang zu wichtigen Komponenten und kann möglicherweise Kosten sparen und die Qualitätssicherung verbessern.
Bei der Vorwärtsintegration könnte der gleiche Automobilhersteller einen Fahrzeughändler übernehmen, um direkten Einfluss auf den Verkauf seiner Fahrzeuge und den Kundendienst zu haben.
Zu den Vorteilen der vertikalen Diversifikation zählen:
- Kostenkontrolle: Reduzierung der Abhängigkeit von Lieferanten und potentielle Kosteneinsparungen.
- Qualitätssicherung: Direkter Einfluss auf die Qualität der Zulieferprodukte oder Dienstleistungen.
- Effizienzsteigerung: Optimierte Prozesse durch Beseitigung von Mittlern und engere Koordination zwischen Produktionsstufen.
- Marktmacht: Stärkere Position gegenüber Wettbewerbern durch Kontrolle über mehr Stufen der Wertschöpfungskette.
- Risikominimierung: Geringere Anfälligkeit für Marktschwankungen bei Zulieferern oder Abnehmern.
Risiken der vertikalen Diversifikation
Es gibt jedoch auch Risiken und Herausforderungen bei der vertikalen Diversifikation, wie die potenzielle Erhöhung der Komplexität des Unternehmens und die Schwierigkeit, Effizienz über verschiedenartige Geschäftsbereiche hinweg zu gewährleisten. Zudem erfordert sie oft erhebliche Investitionen und kann die Flexibilität reduzieren, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren.
Fazit
Vertikale Diversifikation kann ein wirksames Mittel sein, um die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern, muss aber sorgfältig abgewogen werden hinsichtlich der Passung zur Unternehmensstrategie und der Fähigkeit des Managements, die daraus resultierende größere Unternehmenskomplexität zu steuern.
Weitere Informationen zu dem Thema erfahren Sie auf der Seite BWL-Lexikon.de.